Update 27.07.2023
Liebe PfotenFreunde-Unterstützer, wir sind wieder einmal völlig überwältigt und können unser Glück nicht fassen. Unser Beitrag über die Situation der Hunde in der L.I.D.A. hat so viele Menschen berührt und uns haben etliche Mails und Hilfsangebote erreicht, dass uns fast der Atem stockte.
Wir möchten uns von Herzen bei Ihnen bedanken. Für Ihre Hilfe, für Ihre Pflegestellen-und Adoptionsangebote, fürs Mitfiebern, Daumendrücken, Mitweinen und Hoffen! Wir durften viele unserer Notpfoten auf Pflegestellen holen, auf ihr Sprungbrett ins Leben. Was ihnen noch fehlt ist nun für ihr Glück eine eigene Familie, ein Körbchen auf Lebzeiten. Aber einige Pfoten haben es direkt in ihr Endzuhause geschafft.
Wir haben auch Angebote von Menschen erhalten, die unseren Aufruf gelesen haben und aufgrund dessen ihre Hilfe in der L.I.D.A. angeboten haben. Sie sind vor Ort gewesen, haben Schüsseln gespült, Decken gewaschen und zum Trocknen aufgehängt, Hundeboxen geputzt und desinfiziert, Hunde Gassi geführt, kleine seelische Wunden zumindest kurzfristig geheilt, durch Aufmerksamkeit, Nähe, Kuschelstunden.
Ihr alle seid einfach großartig – grazie di cuore!
Es ist so wichtig, Sie an unserer Seite zu wissen, zu wissen, dass wir uns auf Sie verlassen können, wenn Not am Mann ist und dringend Hilfe benötigt wird. Aber natürlich nicht nur dann.
Gemeinsam packen wir es an und können es auch schaffen, wenn wir das nur wollen!
Von unseren Tieren haben es geschafft:
Einige der unten vorgestellten Tiere haben leider noch keinen Platz gefunden. Wir werden diese in Kürze nochmal explizit auf unserer Hauptseite vorstellen. Es haben aber noch weitere Tiere in ein Zuhause geschafft. Sie finden sie unter “Pfoten im Glück”.
Es gibt nicht einen einzigen freien Platz mehr in unserem Partnertierheim – unsere Minis brauchen Sie…DRINGEND!
Unser Tierheim versinkt in einer riesengroßen Welpenflut.
Es ist als würden die Welpen wie Pilze aus dem Boden schießen. Alle, die die L.I.D.A. und ihre Geschichten auf Facebook verfolgen, wissen, dass es besonders schlimm zwischen April und September ist. Mit jeder Hündin, die ihre Welpen zur Welt bringt, füllt sich auch unser Tierheim.
Hinzu kommen alle anderen ausgesetzten und verletzten Tiere, die versorgt werden müssen.
Herdenschutzhündinnen bringen nicht selten 10 oder mehr Welpen zur Welt. Welpenwürfe werden erschlagen oder ertränkt oft aber einfach irgendwo ausgesetzt. Werden sie gefunden, werden sie von der Guardia Ages oder dem Corpo forestale in unser Partnertierheim gebracht. Wohlwissend, dass die Tiere dort nicht nur gut versorgt werden sondern es dort auch die einzige Chance auf ein gutes Zuhause gibt.
So schlimm es auch klingen mag, eigentlich ist das schon “normal”, Tierheimalltag sozusagen. Doch dieses Jahr ist ein besonderes Jahr. So etwas gab es bislang noch nicht. Jeden Tag kommen neue Hunde hinzu und es werden Welpenwürfe gebracht, es gibt keine Nachtruhe, kein Wochenende, kein Ruhetag.
Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein Notruf über weggeworfene, entsorgte und verletzte Tiere eingeht. Die Mitarbeiter der L.I.D.A. arbeiten von morgens bis spät in die Nacht hinein. Gegen 3 Uhr morgens erreichen uns noch Nachrichten über Notfälle, Bilder für Neuaufnahmen und Nachrichten, die einem schwer zu Herzen gehen. Mit tränenerstickter Stimme erzählt uns Marco, dieser wundervoller junge Mann, der sein Leben für die Tiere gibt, dass er mit seinen Kräften völlig am Ende ist.
Es gleicht einem Albtraum. Die L.I.D.A. ist voll bis zum Anschlag. Beim letzten Besuch war es schon schwierig, mit Rollstuhl um die vielen kleinen aufgestellten Gehege herum zu switchen. Mittlerweile ist an ein Durchkommen nicht mehr zu denken. Man versucht, sich durch die kleinen Gänge hindurchzuzwängen, gefolgt von ohrenbetäubendem Gebell von allen Seiten und Hunden, die an den Gitterstäben hochspringen. Sie alle möchten eines, der Enge entfliehen. Hat es einer der Hunde auf einen Arm geschafft bleibt er dort meist ganz still und ruhig liegen, um ja nicht aufzufallen und möglichst jede Sekunde Aufmerksamkeit auszukosten. Zudem macht die Hitze den Tieren sehr zu schaffen. Es ist schon im Mai auf Sardinien so heiß wie schon lange nicht mehr. Das Thermometer zeigt über 40 Grad Celsius an. Es ist unerträglich, für alle!
Die L.I.D.A. ist am Ende ihrer Kapazitäten – alle Plätze sind belegt. Besonders schwer haben es die kleinen Hunde, denn sie kann man nicht mal eben in ein Gehege mit zu den großen Hunden setzen.
Zu groß wäre die Gefahr, dass sie in dem Getümmel totgebissen würden. Also sitzen zu viele Tiere in viel zu kleinen Käfigen oder Laufställen.
Doch was können wir tun? Natürlich ist Präventionsarbeit eine wichtige Säule, um die Bevölkerung über den Sinn von Kastrationen aufzuklären und das Übel an der Wurzel zu packen. Das ist eine Arbeit, die schon seit vielen Jahren auch von der L.I.D.A. betrieben wird. Aktuell brauchen wir aber eine schnelle Lösung, um die Menge an Hunden in den Gehegen etwas zu reduzieren, um vor allem die kleinen Hunde zu schützen, aber auch um unsere Kollegen vor Ort zu entlasten.
Wir brauchen Pflegestellen für unsere Schützlinge!!
Natürlich wäre es optimal, wenn ein Hund direkt in sein Zuhause reisen dürfte. Das wäre für dieses Tier wie ein 6er im Lotto. Aber manchmal geht eben “nur” Pflegestelle. Aus eigener Erfahrung als Pflegestelle kann ich Ihnen sagen, dass es großen Spaß macht und auch eine große Verantwortung ist, als Pflegestelle zu fungieren.
Sie werden als erstes die Augen Ihres Pflegetieres leuchten sehen. Ihr Schützling wird sein Herz zuerst Ihnen schenken, sich Ihnen öffnen. Jeden Tag den Fortschritt des Tieres mitzuverfolgen ist ein wunderschönes Erlebnis. Auch wenn, und das wollen wir Ihnen natürlich nicht verschweigen, die ersten Tage anstrengend sind.
Für ein Pflegetier Sprungbrett ins Leben zu sein, es auf ein Leben in seiner zukünftigen Familie vorzubereiten, ist eine ehrenvolle und sehr befriedigende Arbeit. Es ist neben einer Adoption mit das höchste Gut, denn eine Pflegestelle schenkt seinem Pflegetier sein Herz, seine ganze Tatkraft, bestreitet mit ihm den ersten Tierarztbesuch. Sie geht mit ihm die ersten Schritte in ein Leben, das er so womöglich noch nicht kannte, um dann letztendlich die Früchte seiner Arbeit in die Hände anderer zu legen. Eine gute Pflegestelle ist einfach Gold wert!
Lesen Sie hier, wie Sie Pflegestelle werden können und was Sie sonst noch dazu wissen müssen.
Wenn Sie sich vorstellen können, einen unserer Schützlinge ins Leben zu begleiten, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.
Dringend werden Pflegestellen benötigt für:
Und vielleicht schleicht sich einer ja direkt in Ihr Herz – dann darf er, Pflegestelle hin oder her, natürlich auch für immer bei Ihnen bleiben. Herz geht vor!
Schon heute sagen wir, die PfotenFreunde Sardinien und die L.I.D.A. Danke von Herzen für Ihre Hilfe