Pflegestelle werden
Katzenpflegestelle werden – eine besondere Aufgabe
Das Katzenteam von PfotenFreunde Sardinien e.V. legt großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Pflegestellen in Deutschland. Pflegestellen sind unverzichtbare Partner für uns und unsere Samtpfoten auf dem Weg in ein behütetes Zuhause.
Pflege-”Mensch” zu sein ist eine schöne, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe. Warum dies so ist und wie man Pflegestelle werden kann, erfahren Sie hier.
Unsere sardischen Pfoten sind ganz verschieden – und manchmal Überraschungspakete.
Die Katzen, die wir aus Sardinien in die Vermittlung nehmen, haben fast alle noch nie ein festes Zuhause gehabt. Wenn doch, wurde man ihrer überdrüssig und sie wurden ausgesetzt, schlimmstenfalls auch misshandelt. Andere wiederum kannten nur das Leben auf der Straße, bis sie in unserem Partnertierheim erschöpft oder verletzt aufgenommen wurden. Die dritte große Gruppe sind die unzähligen Katzenbabys jedes Jahr, die im Tierheim geboren werden oder als Winzlinge abgegeben werden – oft mutterlos. Sie wachsen in Quarantänekäfigen auf und haben noch nichts von der Welt gesehen.
Die Voraussetzungen für ein Leben in einer Familie, einem festen Bezugspunkt und Vertrauen in den Menschen müssen teilweise erst geschaffen werden. Dank der unglaublichen Anpassungsfähigkeit von Katzen ist dies gut möglich, aber es braucht oftmals Zeit und etwas Geduld.
Hier kommen unsere Pflegestellen ins Spiel ...
… die ihre Herzen und Türen für unsere kleinen Sarden öffnen. Die Katzen lernen erstmals das Leben in einer Familie kennen und werden behutsam an Alltagsgeräusche und menschliche Betriebsamkeit gewöhnt. Unter den Katzen gibt es solche, die gleich voll im Leben ankommen, als hätte es zuvor nie etwas anderes gegeben. Selbstbewusst und schnurrend erobern sie ihre Umgebung und ihre Menschen, erkunden alles neugierig und fangen sofort an zu spielen oder liegen entspannt auf dem Sofa.
Aber es gibt auch die scheuen Gesellen ...
… die erst einmal tagelang unter dem Bett, auf dem Schrank oder in einer Kiste wohnen, nur nachts zum Fressen aus den Verstecken kommen, sich nur langsam hervortrauen in die neue Welt – ihr Vertrauen müssen wir Menschen uns geduldig verdienen.
Die Pflegefamilie hilft uns die Katzen richtig einschätzen zu lernen. Wir erfahren, wie sie auf Kinder oder auf andere Katzen und Hunde reagieren, welches Temperament sie haben, wie verschmust sie sind und wie ihr Spielverhalten ist. Mit all diesen Informationen können wir gezielter die richtigen Adoptanten finden.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit den PfotenFreunden Sardinien aus?
Sie bekommen eine feste Ansprechpartnerin aus dem Team der Katzenvermittlerinnen.
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten brauchen Sie als Pflegestelle?
Zuerst einmal ist eine solide Katzenerfahrung Grundvoraussetzung, um Pflegestelle werden zu können. Einfühlungsvermögen, Geduld, Verantwortungsbewusstsein, Vertrauen und natürlich ganz viel Liebe für Samtpfoten sind wertvolle, mitzubringende Eigenschaften.
Die Weitgereisten in Ruhe ankommen und an die Umgebung gewöhnen lassen!
Mit Ihrer Vermittlerin bleiben Sie aktiv in Kontakt, so dass die Einschätzung über Wesen und Entwicklung der Katze(n) immer aktualisiert werden kann. Sie helfen uns mit Texten, schönen Fotos oder auch kleinen Filmen, Ihre(n) Pflegling(e) ins rechte Licht zu rücken. Ihre Vermittlerin ist immer bemüht, alle Informationen und Bilder zeitnah auf unserer Homepage upzudaten, damit die Vermittlungschancen optimal für unsere Pfötchen sind.
In den ersten beiden Wochen nach der Ankunft bei Ihnen müssen die Katzen in eine „Quarantäne“.
Dazu ist es wichtig, dass Sie einen kleinen separaten Raum mit Fenster und fest schließbarer Tür haben, den Sie katzenfreundlich einrichten. Hier können die Katzen zunächst in Ruhe ankommen und sich an ihre neue Umgebung gewöhnen. Sie können beobachten, ob die Neuankömmlinge z.B. Verdauungsprobleme, Schnief Näschen, Hautauffälligkeiten oder andere Problemchen mitgebracht haben, die behandelt werden müssen. Vor allem wenn weitere Katzen im Haushalt leben, ist die Separierung eine wichtige Maßnahme, um die mögliche Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
Auch Ihre eigenen Tiere müssen bei der Zusammenführung frei von ansteckenden Krankheiten und Parasiten sein und sollten geimpft sein. Ihre Vermittlerin berät Sie gern, wie Sie nach und nach den Bewegungsraum für die kleinen Gäste erweitern und die neuen Tiere an Ihr “Rudel “ gewöhnen können.
Besuche von Adoptionsinteressenten
Selbstverständlich möchten die meisten Menschen, die gerne einer oder zwei Samtpfoten ein Für -Immer-Zuhause bieten wollen, die Katzen vorher kennenlernen. Wenn sich Interessenten für Ihr/e Pflegetier/e bei uns melden, prüfen wir zunächst ausführlich, ob diese grundsätzlich die geeigneten Lebensbedingungen für die Katze/n bieten und ob die Katzen zu den Menschen und deren Lebensumfeld sowie vorhandenen Tieren passen. Erst dann ermöglichen wir Besuche auf der Pflegestelle, wobei Besuchstermine in Absprache zwischen uns und der Pflegestelle vereinbart werden.
Die Pflegekatze adoptieren - geht das?
Nicht selten “verlieben” sich Pflegemensch und Samtpfote während der gemeinsamen Zeit unsterblich ineinander und der Wunsch wird groß, der Katze selbst ein „Für Immer Zuhause“ zu schenken.
Dies ist kein Problem, wenn im Vorfeld darüber Klarheit herrscht, ob die Pflegestelle auch die äußeren Bedingungen für ein Endzuhause bietet. Haben Sie beispielsweise keine Freigangs Möglichkeit und die Katze soll als Freigänger vermittelt werden, so ist dies leider nicht möglich. Die Thematik eines Übernahmewunsches sollte daher vor der Aufnahme des Pflegetiers ausführlich mit der Vermittlerin besprochen werden.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Sie können gerne mit uns in Kontakt treten, wenn Sie Lust haben diese vertrauensvollen Tätigkeit zu übernehmen. Sie können aber auch direkt mit der Ressortleitung Katzen in Verbindung setzen:
Cathrin Stumpf