Abenteuer Pflegestelle (Teil 1 von 2)
Es ist wieder so weit. Unser Abenteuer Pflegestelle geht in die nächste Runde.
Dabei sollte nach Stella, bei der wir auch zum Pflegestellenversager (Anm. d. Red. Pflegestellenversager werden liebevoll die Menschen genannt, die sich als Pflegestellen nicht mehr vom Pflegetier trennen können und es einfach behalten) geworden sind, eigentlich Schluss sein. Eigentlich.
Aber: Erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt!
Mein Mann sagte nur: „Du kannst gar nicht anders!“.
Es sind einfach zu viele Pfoten in der L.I.D.A. Olbia, die ein Zuhause suchen oder eine Pflegestelle als Sprungbrett, um dann von IHREN Menschen gefunden zu werden.
Wenn ein neuer Pflegehund bei uns einzieht, ist es immer wieder aufregend und spannend.
Als erstes beschäftigt uns die Frage „Wer wird es sein?“, denn eigentlich möchte man alle auf einmal nehmen. Was – leider – nicht möglich ist.
Es gehen einem aber auch viele Gedanken durch den Kopf:
Wie wird unsere Bande den neuen Pflegi aufnehmen? Wie wird sich der Pflegi unserer Bande gegenüber verhalten? Wie wird der Pflegi sein, unsicher, ängstlich? Oder kommt er aus seiner Box und sagt: „Hier bin ich. Was kostet die Welt?“
In den letzten Jahren hatten wir überwiegend unsichere und ängstliche Hunde. Für sie ist es nicht so einfach, ein Zuhause oder eine Pflegestelle zu finden. Aber gerade für diese Hunde ist es wichtig, die L.I.D.A. schnell verlassen zu können, damit sie in ihr Leben starten können und sich ihre Unsicherheit und Ängstlichkeit nicht weiter verstärkt.
Wir besprachen uns mit Alex, unserer Vermittlerin. Sie weiß welche Hunde dringend eine Pflegestelle brauchen.
Können wir ein Welpe in unser Rudel aufnehmen?
Elke war Ende Juli 2022 wieder in unserem Partnertierheim, die L.I.D.A. Olbia, um von unseren Vermittlungspfoten neue Bilder und Videos zu machen – und natürlich auch um zu sehen, wie sie sich entwickelt haben.
Zu Ambra schrieb sie, dass aus dem fröhlichen Welpen, der auf Menschen zuging, in den letzten Wochen ein zurückhaltendes Hundemädchen geworden ist.
Mein Mann und ich überlegten also. Von der Größe her passte Ambra in unser Rudel. Aber ein Welpe? Lupo und Stella sind 11, Stella ist fast blind. Ketty ist 9 und Junas 5 Jahre alt. Wird es mit Stella funktionieren? Lupo, Ketty und Junas kennen es mit Pflegehunden, Stella aber nicht.
Da wir zum Zeitpunkt des Transports noch Urlaub hatten, zögerten wir nicht lange und sagten für Ambra zu. Ich nehme mir grundsätzlich eine Woche frei, wenn ein neuer Pflegehund kommt. In den letzten zwei Jahren war ich praktischerweise durchweg im Home-Office, so brauchte ich mir keinen Urlaub nehmen.
Die Zeit bis zum Start des Transports kommt einem immer so unendlich lang vor. Aber am 19.08.2022 war es endlich so weit. Alex war zu dem Zeitpunkt auf Sardinien und natürlich in der L.I.D.A. Sie erlebte die Aufregung bei Abreise der Schützlinge direkt mit und es entstand dazu ein großartiges Video. (Hier der Link zur Neuigkeit)
Während der Reise wurden alle Adoptanten und Pflegestellen über den Verlauf des Transports über einen Messenger-Chat, den Waltraud betreut, auf dem Laufenden gehalten. Waltraud ist die „Schnittstelle“ zwischen dem Transport-Team, unseren Vermittlerinnen, dem Vorstand und den Adoptanten/Pflegestellen. Wir wissen somit immer, wo sich das Transport-Team befindet, wie es unseren Pfoten geht und ob es evtl. Verspätungen gibt (Mit Stau muss man eigentlich immer rechnen.)
Wir in Unna/Werl waren der letzte Übergabepunkt und die Aufregung war natürlich groß, als der Transporter eintraf.
Zuerst wurden die Katzen übergeben. Nach Giacomo kam unsere kleine Maus Ambra. Sie sah uns nur mit großen Augen an. Judith brachte Ambra in unsere Box, übergab die Papiere, und dann ging es endlich für Judith und Jochen nach Haus. Und auch wir machten uns auf den Heimweg.
Der zweite Teil des Beitrags „Abenteuer Pflegestelle“ von Daggie ist jetzt online.
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