Maremmano – nicht nur geboren, um Schafe zu hüten
In unserer Vermittlung gibt es 5 Maremmano-Geschwister, 3 Mädchen und 2 Jungen.
Sie leben in einem größeren Gehege, wo es leider nicht viel Abwechslung gibt.
Als wir bei unserem Besuch ihr Gehege betraten, wurden wir zuerst stürmisch empfangen. „Was wollen diese fremden Menschen von uns?“, werden sie gedacht haben.
Da wir etwas Zeit mitbrachten, setzten wir uns in eine schattige Ecke.
Und dann blieb die Zeit einfach stehen:
Ein weißer Wuschel setzte sich neben uns und genoss die Nähe, ein anderer versuchte wie ein Schoßhund, auf uns zu klettern, um möglichst eng zu kuscheln. Giona, der Chef der Bande, versuchte mit einem behutsamen Stupser auf sich aufmerksam zu machen, mit dem Ziel, ein paar Streicheleinheiten zu bekommen. Dabei waren alle sanft und nicht aufdringlich und akzeptierten ein „Nein“, wenn uns manche Zuneigung zu viel wurde. Trotz ihrer Jugend zeigten sie ein ruhiges, soziales Verhalten.
Keiner wurde weggedrängt, niemand wurde gemobbt. Wäre nicht das Gebell der anderen Hunde zu hören gewesen, hätte man den Ort „Tierheim“ nicht mehr wahrgenommen.
Aber die 5 waren auch für jeden Spaß zu haben: sei es, dass wir „verstecken spielten“ oder kleine Tricks mit ihnen übten. Wir waren total begeistert und die Stunde ging viel zu schnell vorbei. Diese Fünf haben uns sehr berührt und auch sehr nachdenklich gemacht: unzählige Maremmani fristen ihr Dasein in der L.i.D.A., werden von ihren ehemaligen Besitzern weggeworfen wie Müll, auf Straßen ausgesetzt oder, wenn die Kleinen Glück haben, im Tierheim abgegeben. Für Viele ist Kastration noch ein Fremdwort. Und trotz der Trostlosigkeit und der Monotonie haben die meisten ihr sanftes, sonniges Gemüt behalten und ihre Liebe zu den Menschen ist ungebrochen.
Natürlich gibt es auch Maremmani, die aufgrund ihrer Vergangenheit ängstlich und unsicher sind und die Nähe des Menschen meiden. Aber unsere 5 G-Maremmani, Giona, Glenda, Gloria, Gange und Georgia gehören zweifelsohne zu den Hunden, die das Leben ihrer Menschen bereichern würden. Noch sind sie voller Hoffnung, aber unsere Erfahrung hat uns auch gezeigt, dass die Stimmung schnell kippen kann, wenn neue Hunde in das Gehege verlegt werden. Daher sollten sie schnell ein Zuhause finden.