Geliebte Giulietta, wie haben wir mit dir gezittert und gebangt, ob du die lange anstrengende Reise nach Deutschland schaffen wirst.
Dein Körper war nach einem ganz schrecklichen Leben bei einem gewissenlosen Jäger sowieso schon geschwächt. Dazu kam dann eine erste Operation eines großen Leistenbruches und die gleichzeitige Kastration. Als du dich gerade etwas erholt hattest, folgte der nächste Schock: eine Magendrehung und eine neue gefährliche Operation, bei der du große Mengen Blut verlorst. Tagelang haben wir um dein Leben gebangt. Als dann die Nachricht kam, dass du langsam anfängst, dich etwas zu erholen, haben wir alle aufgeatmet, denn die große Chance für dich war da!
Eine sehr erfahrene Hundebesitzerin wollte dir einen Pflegeplatz anbieten. In der L.I.D.A. fehlte dir, um wirklich gesund zu werden, auch der Umgang mit Menschen. Du zeigest, dass du zum Weiterleben einfach auch Liebe und Zuwendung brauchst.
Und so durftest du die Reise in dein kurzes Glück antreten.
Sieben Tage zwischen Hoffen und Bangen für uns und dein Pflegefrauchen – aber für dich, mein Mädchen, der Hundehimmel auf Erden.
Sieben Tage Liebe und Zuneigung und die sichere Führung eines neuen Hundekumpels.
Aber auch sieben Tage in Angst um deinen geschwächten Körper. Du wolltest leben und hast sogar die ersten Spaziergänge mitgemacht. Wir hofften so sehr, dass du es schaffen würdest.
Doch dann kam der totale Zusammenbruch, dein geschwächter Körper konnte einfach nicht mehr ertragen.
Wir hätten dir so gerne mehr als diese sieben Tage Leben geschenkt, denn du warst einfach zauberhaft und liebenswert.
Es ist ein kleiner Trost für uns, dass du den Weg über die Regenbogenbrücke von deinem Zuhause aus antreten durftest, treu begleitet von deiner traurigen Pflegemutter.
Du hättest so viel mehr verdient gehabt.
Ciao bella gioia, du gehst geliebt über die Regenbogenbrücke – wir werden dich nie vergessen!