Ach, Dolcina, Schätzchen, das Leben ist so ungerecht!
Update 30.03.2023
Diese Woche noch wollte ich Dich persönlich kennenlernen, Dich auf den Schoß heben, Dich kraulen und Dir ins Ohr flüstern, dass Du es bald geschafft hast!
Denn eine großartige Familie hat Dich, mein altes Schätzchen, unter so vielen Katzen auserwählt, sie haben sich in Deinen tadellosen Charakter verliebt und finden schwarze Katzen sowieso edel und wunderschön. Sie haben sich schon so auf Dich gefreut! Alles passte perfekt, in den schönsten Farben hat man sich ausgemalt, wie Du mit den beiden Hunden und Otis, deinem neuen Katzenfreund, über die Felder mit spazierst, selbst entscheidest, ob Du im Körbchen auf dem Reiterhof ein Nickerchen machst oder mit ins Haus kommst.
Auch gesundheitlich wärst Du bestens versorgt gewesen, denn eines der Familienmitglieder arbeitet in der Tierklinik.
Liebe Dolcina, wie sehr hätte ich Dir gewünscht, dass Du dieses in Aussicht gestellte wunderbare Leben noch viele Jahre hättest genießen dürfen!
Aber es hat nicht sollen sein, die Nachricht aus der L.I.D.A. bricht mir echt das Herz! Es ging Dir am Vorabend nicht so gut, die Pfleger holten Dich in das Ambulatorio rein, um Dich am nächsten Tag dem Tierarzt vorzustellen. Doch den nächsten Tag hast Du leider nicht mehr erlebt. Es ist so traurig.
Ein klein wenig tröstet mich der Gedanke, dass Du in einigen Herzen Deinen Platz gefunden hast. Ruhe in Frieden, liebe Dolcina
Die schwarze Kätzin strandete letzten Winter 2021/22 in der L.I.D.A., unserem Kooperationstierheim in Olbia auf Sardinien. Da sie vom ersten Moment an sehr lieb im Umgang mit Menschen war, erhielt sie einen passenden Namen: Schätzchen, auf italienisch Dolcina.
Wahrscheinlich war sie ein Corona-Opfer, ausgesetzt, weil sich die Besitzer nicht mehr um sie kümmern konnten oder wollten.
Dolcina war bei ihrer Ankunft entkräftet, aber regelmäßiges Futter, ein warmes Käfig-Plätzchen und nicht zuletzt die liebevolle Versorgung der Tierheim-Mitarbeiter haben die vom Tierarzt auf 12 Jahre alte geschätzte Samtpfote schnell wieder auf die Pfoten gestellt.
So zutraulich sie auch ist, Dolcina hat schnell klargestellt, dass das Käfigleben nichts für sie ist. Sie wollte auf keinen Fall eingesperrt sein, weggesperrt von den Menschen, die sie doch über alles liebt. Sie war so schrecklich unglücklich, dass man der schwarzen Maus nur helfen konnte, indem sie schon nach wenigen Tagen vor den Tierheimtoren in die Katzenkolonie entlassen wurde.
Hier lebt sie nun frei, eine von fast 100 Katzen.
Doch Dolcina träumt immer noch vom gemeinsamen Leben mit ihren Herzensmenschen. Sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Pfote, geht auf vorbeigehende Menschen zu, lässt sich gerne streicheln und signalisiert dabei ständig, dass sie die Menschen liebt und wieder ein schönes Zuhause haben möchte.
Das ist natürlich auch den Tierheim-Mitarbeitern nicht entgangen und auch sie träumen davon, dass diese süße und menschenbezogene Kätzin noch einmal auf ihre alten Tage ein liebevolles und behütetes Zuhause findet.
Noch kommt Dolcina in der Kolonie erstaunlich gut zurecht, sie ist sehr sozial und behauptet freundlich und souverän ihren Platz an der Futterschüssel. Auch die freilaufenden Herdenschutzhunde vom benachbarten Schäfer scheint sie richtig gern zu haben und begegnet ihnen ohne Scheu.
Doch ewig wird das nicht so bleiben, das Kolonie-Leben ist hart und zerrt an den Kräften aller dort lebenden Tiere. Und Dolcina ist mit ihren 12 Jahren schon betagt. Sobald sie körperlich abbauen wird, werden einige Katzen anfangen, sie zu mobben und ihr das Leben zur Hölle machen.
Bevor dies geschieht, finde ich hoffentlich für unser sardisches Schätzchen einen Altersruhesitz in Deutschland bei besonderen, herzensguten Menschen, die Dolcina den Himmel auf Erden schenken möchten für hoffentlich noch viele schöne Jahre. Streichelnde Hände, einen kuscheligen Platz auf dem Sofa, gutes Futter und einen sonnigen Platz im Garten, so sieht Dolcinas Traumzuhause aus.
Die unkastrierte Dolcina könnte aufgrund ihres Alters gesundheitliche Baustellen im Gepäck haben, die auf der Kolonie in Sardinien nicht abklärbar sind. Ich denke da vor allem an ihre Zähne oder ihre Blutwerte, die bei jeder älteren Katze regelmäßig kontrolliert werden sollten, um Krankheiten vorzubeugen oder Zahnschmerzen zu vermeiden. Da wir nicht wissen, ob und wie oft Dolcina eine Tierarzt-Praxis von innen gesehen hat, sollte eine eventuell anstehende Zahnsanierung die neuen Besitzer nicht gleich an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen.
Ich durfte schon einige der Kolonie-Katzen in ein gutes Zuhause vermitteln und kann aus Erfahrung sagen, dass sie besonders dankbare und bescheidene Samtpfoten sind. Die meisten von ihnen lieben ein Plätzchen auf der Terrasse, gehen aber nicht mehr weit weg. Zu sehr schätzen sie das sichere und warme Zuhause und vor allem das liebevolle Verwöhnprogramm ihrer eigenen Menschen.
Wenn Sie unsere Dolcina glücklich machen möchten, rufen Sie mich bitte an oder schreiben eine E-Mail. Ich berate Sie gerne bei Fragen rund um die Eingewöhnung, Zusammenführung mit anderen Tieren und das Prozedere einer Adoption.
Wir vermitteln deutschlandweit, wenn Sie bereit sind, das schwarze Schätzchen an einem der Übergabeorte der Transporter-Route abzuholen.
Dolcina wird vor der Ausreise gechippt, gegen Tollwut und Katzenschnupfen/-Seuche geimpft, auf Katzenaids und Leukose getestet und mit Parasitenpropylaxe versehen werden.