September 2023
Bianchino erobert die Welt und die Herzen weiterhin im Sturm. Nach wenigen Tagen zuhause hatte er gecheckt, wie seine Kumpels immer durch dieses wundersame Klapploch in die Freiheit verschwinden, ganz schnell hat er sich mit rausgeschlichen, so dass Frauchen ihn nun auch “programmieren” musste. Eigentlich viel zu früh, aber Bianchino hat halt keine Zeit.
Mit einem gewissen System hat er sich bei allen Nachbarn des Viertels vorgestellt und, das sagt Frauchen, “eingeschleimt”. Bianchino ist durch jede offene Tür spaziert, hat sich zu den Nachbarn zum Kuscheln auf die Liege gelegt und geschaut, was es wo so zu fressen gibt. Das ist natürlich sehr vorteilhaft, wenn ihn jeder kennt, denn so kann der weiße Prinz nicht mehr verloren gehen. Seitdem er nun jedes Haus in der Nachbarschaft kennt, ist er übrigens gar nicht mehr so scharf darauf seine Runden zu drehen.
Bianchinos liebster Ort im Haus ist die Küche. Hier darf man nichts essbares herumliegenlassen, denn Bianchino probiert alles. Dafür werden auch Tüten geöffnet, selbst Brot ist nicht vor ihm sicher. Dieser clevere Kerl ist eine komplette Wundertüte und kein einziger Tag mit ihm ist langweilig.
Im August wurde unser Traumprinz von seiner neuen Familie nach Hause begleitet. Ein großes Reich mit viel Platz und drei erfahrene Katerkumpel warteten schon auf ihn. Bianchino konnte es kaum erwarten: raus aus der Transportbox, und im Sturm das ganze Haus erobert. Das mit dem Sturm ist bei Bianchino, der sich in wenigen Tagen den Beinamen Rambo erarbeitet hat, wörtlich zu nehmen.
Völlig unerschrocken und mit einer unbändigen Energie fegt Bianchino durch sein neues Reich. Alles ist spannend, die neuen Kumpels, sein Lieblingsmensch, die Küche, alle Pflanzen und nicht festgeschweißten Gegenstände wird nacheinander oder gleichzeitig ausprobiert und – nun ja – nicht alle Gegenstände und Pflanzen haben diesen ersten Sturm überlebt.
Und dann ist da noch dieser unwiderstehliche Charme, den die weiße Unschuld versprüht: gurrend, schnurrend und ganz viele Geschichten erzählend umgarnt er seine Menschen – was auch immer er angestellt hat, er wickelt sie alle wieder um seine Pfoten.
Dem jüngsten Kater der Familie ist das noch etwas unheimlich und er beobachtet diese Naturgewalt etwas aus der Ferne. Mit den beiden gestandenen Seniorkatern ist Bianchino schon best buddies.
Ich werde weiter berichten aus dem spannenden Leben von Bianchino, denn draußen warten schließlich auch noch viele Abenteuer. Das dauert noch ein wenig, junger Mann!
Update 14.4.23
Bianchino sollten wir jetzt vielleicht in batuffolo di cotone (Wattebausch) umtaufen. Wir haben ihn im Tierheim besucht und er ist so ein weicher und kuscheliger Kater. Einen kleinen Moment braucht er, um neue Menschen gut zu finden, aber dann klettert er einem von selbst auf dem Arm und lässt sich halten und streicheln wie ein Baby. Im Lärm und der Enge des Tierheims ist offensichtlich, dass sich der kleine Mann Geborgenheit wünscht, aber auch, dass er – ganz altersgemäß – gerne eine größere Welt um sich hätte. Platz zum Entdecken, Rennen und Spielen, eben die Kräfte und Ideen ausprobieren, um ein richtig großer starker Kater zu werden. Und nach den Abenteuern draußen: Ab nach Hause in liebevolle Arme, denn das braucht der kleine Prinz unbedingt. Und Katzenfreunde? Gerne! Die Pfleger sind sich sicher, dass er gut mit anderen freundlichen Katzen auskommen würde. Wo ist die Familie, die für dieses Goldstück ein Heim bereitet? Er wird es Ihnen mit viel Liebe danken!
Ist er nicht echte Zuckerwatte? Okay, er guckt noch bisschen skeptisch, der kleine Bianchino. Aber das ist ja auch kein Wunder.
Das Katerle wurde Anfang Februar im strömenden Regen in einer Gehwegecke in Olbia gefunden. Er war total durchnässt und halb erfroren. Seine Kräfte waren fast aufgebraucht und er bot auch sonst ein Bild des Jammers, denn er hatte einen dicken Katzenschnupfen und war schon ziemlich schmuddelig vom rauen Straßenleben. Ein lieber Mensch hat nicht weggesehen, Bianchino eingepackt und in die L.I.D.A. gefahren – das war die Rettung für den süßen Kerl. Erst dachte man, so ein hübscher Bub müsse doch vermisst werden, aber scheinbar hatte er kein Zuhause oder wurde nicht vermisst.
Bianchino ist ein junger Katzenmann, der vermutlich eine Weile draußen gelebt habt. Ich nehme aber an, dass er mal ein Zuhause hatte, weil er menschlichem Zuspruch nicht abgeneigt ist. Er möchte gerne gestreichelt und lieb gehabt werden, das kann ich sehen. Ich bin sicher, dass aus ihm ein Traumkater wird, wenn er mal kastriert ist und verstanden hat, das die schlimmen Zeiten jetzt vorbei sind. Er ist nicht ängstlich, nur vorsichtig. Mich rührt er sehr ans Herz.
Sein Fell ist wunderschön und wir gehen davon aus, dass er trotz seiner Fellfarbe “hörtechnisch” voll intakt ist, da er keine blauen Augen hat und sich sonst normal verhält. Von seinem Katzenschnupfen hat er sich in Windeseile erholt. Er ist halt doch ein Kämpfer, in dem viel Leben drinsteckt.
Grüne Gärten, Mauselöcher und kein Hunger
Ich sehe den kleinen Italiener durch schöne Gärten stromern, sich in der Sonne aalen, Schmetterlingen hinterherhüpfen und Mauslöcher belauern, ohne dabei Hunger zu haben. Denn er wird – vielleicht mit Ihrer Hilfe – ein richtiges Zuhause bekommen, wo er freudig erwartet wird, eine leckere Katzentafel bereitsteht und er sich entscheiden kann, ob er lieber auf den Kratzbaum klettert, sich in einer Höhle einmummelt oder in einem Katzenbett einrollt, zufrieden schnurrend. Er wird bestimmt gerne sonntagabends das Sofa erklimmen und gemeinsam mit Ihnen den Tatort oder einen Trickfilm gucken. Ich traue ihm nämlich zu, dass er mit etwas größeren oder katzenerfahrenen Kindern schnell warm werden wird. Braucht man als echter Kater doch immer jemanden, mit dem man spielen kann, wenn es zu langweilig ist, alleine Bällchen durch die Wohnung zu schubsen.
Zur Verträglichkeit dieser hübschen Schneeflocke mit anderen Katzen können wir noch nicht so viel sagen, aber meistens sind Kater, wenn nicht von der “besonderen Sorte”, gerne bereit, sich ein Zuhause mit anderen sozialen Katern oder Katzen zu teilen.
Vielleicht sind Sie auch so angetan von dem kleinen Mann wie ich und haben den Impuls, ihm zu zeigen, wie schön das Leben sein kann und dass er nie wieder hungern oder frieren muss. Eine katzenfreundliche Umgebung ohne gefährliche Straßen oder Bahnverkehr, regelmäßige Tierarztinspektionen und Behandlung von Blessuren (tja, so als Kater bringt man halt auch mal ‘ne Schramme mit heim) und viele Streicheleinheiten, das ist es, was ich mir für Bianchino wünsche. Alle Zuwendung wird er Ihnen ganz sicher mit viel Liebe und Sonnenschein danken.
Der zuckersüße Bianchino könnte bald nach Deutschland reisen. Eine Pflegestelle wäre natürlich auch ein erster, guter Schritt in einer weiteres schönes Katzenleben. Ich freue mich, wenn Sie Feuer gefangen haben und mich kontaktieren.