Update Dezember 2023
Einer der größten Gewinner in diesem Jahr ist definitiv Mazzini. Denn Mazzini hat es auf eine Pflegestelle geschafft.
Ich hatte mich immer bei dem Gedanken erwischt, dass wir uns wohl irgendwann von Mazzini verabschieden müssen: allein in einem Gehege mit irgendeiner unwichtigen Nummer, wo wir ihn an einem grauen Morgen leblos finden.
Doch nein, diese Zeiten sind vorbei, das Trübsal blasen kann ad acta gelegt werden.
Jetzt heißt es in freudiger Erwartung nach vorne blicken.
Mazzini lebt seit kurzem auf einer sehr erfahrenen Pflegestelle, und hier macht er sich einfach nur grandios.
Was für uns vor kurzem noch völlig undenkbar schien, ist auf einmal Wirklichkeit geworden: Seinem Pflegefrauchen hat Mazzini sich nicht nur geöffnet, nein, er folgt ihr auf Schritt und Tritt.
Er ist ihr Schatten, und ist ihm etwas nicht geheuer, dann muss Frauchen herhalten – und das ist gut so.
Sie gibt ihm die Sicherheit, die Mazzini braucht.
Sie ist Kompass, Fels in der Brandung, Freundin und Weggefährtin – und natürlich Refugium.
Nun hört sich das irgendwie schon nach Happy End an, aber wir suchen noch nach dem i-Tüpfelchen, das Mazzinis Glück vollkommen werden lässt: seine eigene Familie.
Das wäre für seinen letzten Lebensabschnitt der absolute Höhepunkt.
Und so würde er auch endlich die Gerechtigkeit erhalten, die er mehr als verdient hat.
Aber nun zu dem, was Mazzini schon alles gelernt hat in der kurzen Zeit, in der er Familie, Haus und Garten kennenlernen durfte:
Er ist stubenrein.
Mazzini fährt gut im Auto mit.
Er ist leinenführig.
Mazzini kennt die Abläufe im Haushalt, Grundkommandos sitzen, meistens:-).
Mazzini braucht andere Hunde zum Glücklichsein.
Sie sind für ihn wie die Luft zum Atmen.
Egal ob Rüde oder Hündin, Mazzini ist ein Teamplayer und benötigt den Kontakt zu seinen Artgenossen.
Egal ob Zuhause, im Garten oder beim Gassigehen, Mazzini findet man bei einem seiner Kumpels.
Ganz ausgeprägt sieht man das, wenn Mazzini in die “Ausbüxergruppe” mitkommt.
Leinen los und Mazzini springt, spielt und rennt mit den anderen um die Wette, als wäre er noch ein verspielter Welpe.
Da geht einem das Herz auf.
Er versteht sich aber auch mit Katzen.
Mazzini bleibt mit seinem Rudel einige Stunden alleine.
Mazzini hat sich super entwickelt – und ich wünsche ihm so sehnlich seine eigene Familie.
Diese muss unbedingt hundeerfahren sein und einen klaren und konsequenten trotzdem liebevollen Erziehungsstil anwenden.
Denn trotz der Unsicherheiten, die Mazzini natürlich noch hat, möchte er nun auch seine liebgewonnenen Dinge wie Körbchen, Futternapf oder Spielzeug gerne für sich alleine beanspruchen. Dies ist eine normale Reaktion für einen Hund, der nie in seinem Leben ein eigenes Körbchen hatte. Aber hier gilt ganz klar: Wehret den Anfängen und beziehe eine klare Stellung.
Dies gibt dem Hund Sicherheit, und er lernt Strukturen des Familienlebens besser zu verstehen.
Kleine Kinder sollten nicht in Mazzinis zukünftigem Zuhause leben.
Mazzini liebt den Garten der Pflegestelle, daher würden wir uns freuen, wenn dieser auch im neuen Zuhause vorhanden wäre.
Wenn Sie hundeerfahren sind, Sie große, stattliche Hunde lieben und Sie vielleicht einem Tierschutzhund, der die wilden Jahre schon hinter sich gebracht hat und abends lieber gerne mit Ihnen auf der Couch lümmelt, ein Rentnerkörbchen auf Lebzeit schenken möchten, dann könnte Mazzini für Sie genau der Richtige sein.
Mazzini ist mein persönliches Weihnachtswunder.
Es ist so wundervoll seine Entwicklung beobachten zu dürfen und ich freue mich von Herzen, dass er sein neues Leben so einfach, unkompliziert und unglaublich schnell angenommen hat.
Forza Mazzini…nur noch ein kleiner Schritt vom Ziel entfernt!
Und das Wunder geht weiter:
Auch für Mazzini hat sich eine tolle Pflegestelle gefunden und er darf endlich nach 10 Jahren hinter Gittern das Tierheim verlassen und ein artgerechtes Leben in Deutschland beginnen.
Mazzini darf nach der Eingewöhnungszeit im Raum Köln / NRW besucht und kennengelernt werden.
Update September 2023
Wir waren wieder zu Besuch bei Mazzini. Und leider gibt es keine nennenswerten Neuigkeiten bis auf die, dass es weiterhin keine Anfrage für ihn gibt oder gab.
Mazzini wird im April 24 zehn Jahre alt.
Wird er jemals die Tierheimpforten hinter sich lassen dürfen?
Oder wird er einer der Hunde sein, die wir im Tierheim gehen lassen müssen?
Update Januar 2023:
Wir waren Anfang Januar zu Besuch in unserem Partnertierheim, der L.I.D.A. in Olbia. Bei der Gelegenheit haben wir auch Mazzini besucht. Der große Kerl braucht dringend ein Zuhause. Je länger er in einem der Gehege sein Dasein fristen muss, keinen Menschenkontakt hat, solange wird er sich dem Menschen nicht öffnen und anvertrauen.
Es schmerzt uns zutiefst zu sehen wie sich Mazzini immer mehr zurückzieht und versucht unsichtbar zu sein.
Wir brauchen hundeerfahrene Menschen mit coolem und souveränem Ersthund.
Möchten Sie Mazzini an die Pfote nehmen und ihn in ein Leben führen, das er so bislang nicht kannte – wer kann sich diese verantwortungsvolle und vor allem wertvolle Aufgabe vorstellen?
Historie:
Mazzini gehörte einst zu einem großen Hunderudel und bereits in diesem Rudel hatte er wegen seiner Schüchternheit schlechte Karten. Er wurde immer von den anderen gemobbt und auch weggebissen, hatte es also Zeit seines Lebens schwer.
Er kam bereits als Welpe in die LIDA und wartet seitdem auf das große Glück. Mittlerweile gehört er zu den sogenannten “vergessenen Hunden” und seine Chancen auf eine eigene Familie sinken mit jedem Jahr, das er im Tierheim verbringt.
Zwischenzeitlich ist er zu einem großen, stattlichen Rüden herangewachsen, sein Äußeres täuscht leider völlig, er ist tief in seinem Innern immer noch der kleine, ängstliche Welpe geblieben, der es schon auf der Straße schwer hatte.
Mazzini hat in all den Jahren einfach keinerlei Erfahrungen machen können, alles was Hunde auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden lernen, ist ihm verwehrt geblieben. Er kennt nur sein Gehege, seine hündischen Mitbewohner (die in all den Jahren schon oft gewechselt haben) und seine Pfleger. Er weiß nicht, wie es außerhalb der Tierheimmauern aussieht, wie es ist, auf Gras zu laufen, in einem Hundebett zu schlafen, mit seinem Menschen Abenteuer zu erleben.
Für Mazzini suchen wir daher sehr besondere Menschen.
Im besten Fall sollten diese bereits Erfahrung mit ängstlichen Hunden haben. Auf jeden Fall dürfen seine zukünftigen Menschen nichts von ihm erwarten, sollten viel Ruhe und Einfühlungsvermögen mitbringen.
Es ist eine wunderbare Aufgabe, einen Hund wie ihn an die Pfote zu nehmen, ihm langsam und ohne Zeitdruck die Welt zu zeigen, nicht frustriert zu sein, wenn es lange dauert, bis er dies oder das akzeptiert – wenn es zwischendurch Rückschritte gibt – sich mit ihm über jeden noch so kleinen Fortschritt zu freuen. Er wird Sie hundertfach dafür entlohnen!
Wenn Sie diese Menschen sind, so melden Sie sich bei uns, wir beraten Sie gerne ausführlicher.