Als Lollino in unserem Partnertierheim ankam, war von einem selbstbewussten Hund nichts zu sehen. Abgemagert, verängstigt, wie ein Schatten seiner selbst – man konnte kaum glauben, dass er je Vertrauen zu Menschen fassen würde. Doch Lollino hat uns eines Besseren belehrt.
In den letzten Monaten hat er sich unglaublich entwickelt. Aus dem verunsicherten Rüden wurde ein vorsichtiger, aber neugieriger Beobachter. Er bleibt noch auf Distanz, doch seine Augen sind wach, sein Interesse an der Welt wächst – und mit ihm auch der Mut. Besonders seit Fortunello, ein souveräner Rüde, in sein Gehege eingezogen ist, hat sich viel verändert. Die ganze Gruppe ist entspannter geworden, und Lollino scheint an Stärke zu gewinnen. Es ist deutlich zu spüren, wie sehr ihn sein sicherer Hundekumpel positiv beeinflusst.
Inzwischen kommt er immer öfter näher, schnuppert, nimmt Leckerli aus der Hand und lässt sich bei vertrauten Menschen sogar vorsichtig streicheln. Er testet, wie weit er gehen kann – ohne sich zu verlieren. Und er zeigt deutlich, dass er bereit ist, mehr vom Leben kennenzulernen. Trotz allem: Lollino bleibt ein stiller Hund. Einer, der nicht fordert, sondern still auf ein kleines Wunder hofft.
Damit Lollino diesen Weg weitergehen kann, braucht er Menschen mit Ruhe im Herzen. Menschen, die nicht viel erwarten, sondern annehmen können. Einfühlungsvermögen, Geduld und ein sicheres Umfeld sind sein Schlüssel ins neue Leben. Wer bereit ist, ihm Zeit zu geben, wird erleben, wie sich eine zarte, zurückhaltende Seele entfaltet.
Er braucht Menschen, die ihn sehen, wie er ist – und ihm die Zeit lassen, die er braucht. Aber was Lollino vor allem braucht, ist eine Chance.