Geliebte Giulietta, wie haben wir mit dir gezittert und gebangt, ob du die lange anstrengende Reise nach Deutschland schaffen wirst.
Dein Körper war nach einem ganz schrecklichen Leben bei einem gewissenlosen Jäger sowieso schon geschwächt. Dazu kam dann eine erste Operation eines großen Leistenbruches und die gleichzeitige Kastration. Als du dich gerade etwas erholt hattest, folgte der nächste Schock: eine Magendrehung und eine neue gefährliche Operation, bei der du große Mengen Blut verlorst. Tagelang haben wir um dein Leben gebangt. Als dann die Nachricht kam, dass du langsam anfängst, dich etwas zu erholen, haben wir alle aufgeatmet, denn die große Chance für dich war da!
Eine sehr erfahrene Hundebesitzerin wollte dir einen Pflegeplatz anbieten. In der L.I.D.A. fehlte dir, um wirklich gesund zu werden, auch der Umgang mit Mensche. Du zeigest, dass du zum Weiterleben einfach auch Liebe und Zuwendung brauchst.
Und so durftest du die Reise in dein kurzes Glück antreten.
Sieben Tage zwischen Hoffen und Bangen für uns und dein Pflegefrauchen – aber für dich, mein Mädchen, der Hundehimmel auf Erden.
Sieben Tage Liebe und Zuneigung und die sicherer Führung eines neuen Hundekumpels.
Aber auch sieben Tage in Angst um deinen geschwächten Körper. Du wolltest leben und hast sogar die ersten Spaziergänge mitgemacht. Wir hofften so sehr, dass du es schaffen kannst.
Doch dann kam der totale Zusammenbruch, dein geschwächter Körper konnte einfach nicht mehr ertragen.
Wir hätten dir so gerne mehr als diese sieben Tage Leben geschenkt, denn du warst einfach zauberhaft und liebenswert.
Es ist ein kleiner Trost für uns, dass du den Weg über die Regenbogenbrücke von deinem Zuhause aus antreten durftest, treu begleitet von deiner traurigen Pflegemutter.
Du hättest so viel mehr verdient gehabt.
Giulietta ist am 25.5.2024 auf ihrer Pflegestelle angekommen und darf sich jetzt von 2 schweren Operationen und der anstrengenden Reise bei ihrem liebevollen Pflegefrauchen erholen. Dabei behilflich ist ihr ein reizender sozialer Hundekumpel.
Romeo und Giulietta – wieder zwei Jagdhunde, die aus einem wirklich schrecklichen Zuhause bei einem gewissenlosen Jäger gerettet wurden.
Glücklicherweise hatte sich eine der Volontäre der L.I.D.A. bereit erklärt, sie für eine gewisse Zeit bei sich aufzunehmen, damit sie nicht ins Tierheim müssen. Das ist zwar schön für die beiden aber das Problem ist leider nur auf Zeit aufgeschoben. Denn in Kürze müssen sie die Pflegestelle wieder verlassen und dürfen dann ihr Dasein in einem Tierheim fristen, das momentan mehr als 700 Hunde beherbergt. Natürlich möchten wir das verhindern und wir suchen für diese sensiblen Hunde dringend ein Zuhause oder eine Pflegestelle.
Giulietta ist noch etwas zurückhaltend, was kein Wunder ist. Sie kennt noch keine streichelnden Hände und muss erst das Vertrauen zu den Menschen aufbauen. Mindestens 5 Jahre in einem verdreckten kleinen Hundezwinger, sicher als Gebärmaschine missbraucht – das ist kein Leben, in dem eine Hündin lernt, dass der Mensch ihr Zuneigung und Liebe entgegenbringt.
Aber Giulietta ist bereit zu lernen. Zögerlich nimmt sie inzwischen Leckerlies aus der Hand und fängt an, zärtliche Streicheleinheiten zu genießen. Jagdhunde sind einfach wunderbare Tiere und immer wieder bereit, ihren Menschen nach einiger Zeit Vertrauen und bedingungslose Treue entgegen zu bringen, wenn man ihnen Zeit zum Ankommen lässt.
Wenn Sie ein Freund dieser wundervollen Jagdhunde sind, über ausreichend Zeit verfügen und Giulietta ein artgerechtes Hundeleben mit langen Spaziergängen, vielen Hundebegegnungen und Auslastung für den Kopf bieten wollen, melden Sie sich bitte bei mir. Ein souveräner Ersthund in der Familie wäre hilfreich, ist aber keine Bedingung für eine Vermittlung. Auch ein Pflegestellenangebot würde Giulietta sehr helfen.